Ende September fiel mir ein Preisausschreiben in die Hände, bei dem ich gerne mitmachen wollte. Also füllte ich die Karte aus und ging zur Post. Als ich fertig war, kam mir die Mutter meines 1. Tageskindes entgegen. Sooo lange hatten wir uns schon nicht mehr getroffen! Ich wartete, bis sie ihre Pakete aufgegeben hatte und dann schilderte sie mir:

  • Er ist 21 Jahre alt.
  • Er ist ca. 190 cm groß.
  • Er studiert in USA und ist momentan im Lande.
  • Er ist ein lieber Kerl geworden.
  • Er hat eine nette Freundin.

Ich gab ihr meine neue Telefonnummer , falls LUKAS mich besuchen möchte. Am nächsten Tag rief sie an. Sie freuen sich, zu uns zu kommen. Ich bin gespannt….

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Ein fescher junger Mann stand mit seiner  Mutter vor mir. Ich hätte ihn auf der Straße sicher nicht erkannt. Er schaute sich aufmerksam um und steuerte auf den Garten zu. Ich erwähnte dann unsere Schildkröte.

„Soll ich den Moritz suchen, Lukas?“ fragte ich. Es hatte ja so stark geregnet und war viel kühler geworden. Wo wird er schlafen, dachte ich.

Ein zarter Sonnenstrahl erschien und … Da kam Moritz zwischen den Sträuchern hervorgekrabbelt, so als wüßte er, welch besonderer Besuch hier ist. Ich holte eine Tomatenhälfte und Lukas fütterte Moritz wie in alten Zeiten.

Seine Mama zückte gleich den Fotoapparat.

Später zeigte ichLukas die „Beweisfotos“ im Tageskinderalbum. Er war von 1992-1993 bei mir

und dann noch 1997 die letzten 3 Monate seines 1. Schuljahres.

Lukas erzählte, daß er nach der Volksschule die Unterstufe des  Sportgymnasiums  in unserem Ort besuchte und später in Wien mit Auszeichnung maturierte. Sein Hobby war immer schon schwimmen und ins Wasser springen. Nach dem Bundesheer ging er in die USA, wo er noch immer Wirtschaft studiert und schon ein großer Turmspringer ist. Er hat auch ein Stipendium.

Ich war fasziniert wie toll sich

„MEIN 1.TAGESKIND“

entwickelt hat.

Weil für ein Mittagessen die Zeit fehlte, gab ich meinem Besuch einen Topfenstrudel mit. Da stellte sich heraus, daß Lukas sehr gerne Mehlspeisen mag. Weil seine Mama nicht bäckt, suchte er sich eine Freundin, die das sehr gut kann.

Wir sprachen auch über Sahaja Yoga. Brigitte war Lukas Tagesmutter in Salzburg. Sie kam zu Besuch nach Perchtoldsdorf, wo ich auch zu einer Meditation geladen war. Wir lernten uns kennen und sie fragte mich, ob ich jemanden wüßte, der 2-3 Vormittage auf einen kleinen Buben aufpassen würde. Ihr Tageskind Lukas zieht in unsere Gegend und sie möchte ihn in gute Hände weitergeben.

Weil mein Jüngster schon den Kindergarten besuchte, entschloß ich mich, auch Tagesmutter zu werden. Und so kam Lukas zu mir.

Nikolas´s Mama meinte, sie möchte auch etwas in Richtung Meditation machen. Ich erklärte dann, das Großartige ist, daß man lernt, mit der inneren Energie, die nur will, daß es einem gut geht, umgehen lernt. Das Leben bekommt eine neue Dimension. Man ist immer länger gedankenfrei.

„Es ist so, wie beim Turmspringen, Lukas. Wenn Du da oben stehst und wegspringst, hast Du sicher auch keine Gedanken. Nichts von Vergangenheit oder Zukunft kann dich erreichen und quälen, Du bist einfach im JETZT! Und das tut so gut, das will ich nie mehr verlieren!“

Ich bekam auch ein großes Lob. Ich habe der Gesellschaft einen großen Dienst erwiesen, daß ich so vielen Kindern meine Liebe gegeben habe, meinte Lukas´s Mama.

Elisabeth.

Am Donnerstag traf ich LAURA und ihre Familie in der Pause  des Nestroystückes „Eisenbahnheiraten“. Sie kam gleich auf mich zu. „Ich lese so gerne, erzählte sie. „Nächste Woche fahre ich auf Urlaub nach Spanien“. Als ich sie fragte, wie ihr das Stück gefällt, meinte sie:“Am  besten gefällt mir die lustige, rothaarige BABETTE!“

Später wurde ich zu einer BASTELPARTY am Samstag vormittag eingeladen.

Am Morgen begutachtete ich unsere Blumen im Garten. Welche kann ich mitnehmen? Da  kam Moritz, unsere griechische Landschildkröte, auf mich zu. Er fühlte sich ziemlich kühl an, bei diesen Temperaturen jetzt. Ich cremte ihn mit Olivenöl ein und gab ihm eine Tomate.

Da kam mir die Idee, ihn zu Laura mitzunehmen. Ich schnitt eine Sonnenblume ab,  richtete ein rosa Notitzbuch mit Pickerln für Laura her und machte mich fertig zum Wegfahren.

Im Garten rief ich 3 mal MORITZ… Und wirklich, er kam, also wollte er mitfahren. Im geräumigen Korb hatte er gut Platz:

War das eine Freude, als LAURA unsere Schildkröte erblickte! In ihrem Garten kostete er gleich die saftigen Löwenzahnblätter. Ich schaute noch nach, ob der Zaun dicht war. Dann zeigte mir LAURA ihre Zwerghasen CHATTI und SIMON. Ich durfte sie auch streicheln.

Als die Teilnehmerinnen versammelt waren, begann die Bastelparty. Es gab sehr interessante Produkte. Mir gefielen die Farben am besten. 

Beim Verabschieden bekam MORITZ etliche Bussis. Lauras Mama versprach, daß wir uns im August nach dem Urlaub wiedersehen werden. 

Laura:“AM LIEBSTEN WÜRDE ICH DIE ZEIT ZURÜCKSPULEN, DANN KÖNNTE ICH WIEDER ZUR TANTE SISSY GEHN!“

 Im Sommer 2009 hatten wir einen Schildkrötengast, AGATHE war da!

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Am nächsten Tag war es sehr regnerisch und kühl. NOAH war verzweifelt, weil unsere Schildkröte nirgends zu sehen war.

„WO MORITZ?“ fragte er.

„MORITZ HIN?“ Da zeigte er auf mein Handy-„MORITZ ANRUFEN, KOMMEN!!!“

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Elisabeth.

Anfang April holte ich unsere Landschildkröten aus dem Keller. Der Winterschlaf war zu Ende, DAISY war schon bereit. Moritz schaute noch sehr müde aus. Nach dem 1. Bad ging es ihnen schon viel besser. So groß waren sie geworden! Besonders Daisy!

Es ist immer faszinierend zu beobachten, wie temperaturabhängig diese Tiere sind.

Nach ungefähr drei Wochen, als die Nächte nicht mehr so kalt waren, baute ich das Schildkrötenhaus auf. Ich gab am Boden Hobelspäne  und stopfte frisches Heu hinein. Manchmal schlafen beide drin. Dann probiert Moritz wieder einen Laubhaufen als Schlafplatz aus.

Für ALLE Tageskinder waren unsere Schildkröten wichtig. Wenn sie Vieles vergessen haben, MORITZ assoziieren sie auf jeden Fall mit mir.

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Vorige Woche kam JULIAN mit seiner Mama, um die Beiden wiederzusehen. Er ist schon 9 Jahre alt. Ziemlich schüchtern überreichte  er mir einen Fliederzweig.  Ich war gerührt. Zu seiner Zeit bei mir, kam Daisy als „Findelkind“ zu uns.

Als unsere Schildkröten so genüßlich eine Tomate verspeisten, war er wie immer fasziniert. Später suchten wir in den  beiden großen Alben nach den Fotos von JULIAN. Ich war selber beeindruckt, von den vielen Tageskindern, die schon bei mir waren.

Elisabeth.